Die privaten österreichischen Rundfunkveranstalter tragen wesentlich zu gesellschaftlichen und sozialen Zielen bei. Die verlässliche Bereitstellung von vertrauenswürdigen Rundfunknachrichten, gesicherten Informationen und unabhängigen Diskussionssendungen ist ein wichtiger Beitrag zu demokratiepolitischen Zielen. Bildungssendungen, Magazine, Kultur-, Sport- und Unterhaltungssendungen leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zu gesamtgesellschaftlichen Zielen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kultur, Soziales, Sport usw.

Hohe Relevanz hat auch der Jugendschutz: Die Bemühungen um einen wirksamen Schutz von Kindern und Minderjährigen sowie der Allgemeinheit vor potentiell schädlichen Rundfunk- und Werbeinhalten reichen viele Jahre zurück. Mittlerweile ist die Selbstregulierung für Werbeinhalte im Österreichischen Werberat fest verankert. Sie funktioniert hervorragend und wird dynamisch an neue Anforderungen aus dem Markt angepasst und laufend weiterentwickelt. Der Jugendschutz für Fernsehinhalte und Abrufdienste wurde vor einigen Jahren verstärkt und ist ebenfalls in Form einer Selbstregulierungsorganisation im Jugendmedienschutzverein, dem Verein zur Selbstkontrolle audiovisueller Medienangebote, gebündelt.

Stark intensiviert haben sich die Bemühungen der privaten Rundfunkveranstalter in den letzten Jahren im Bereich des barrierefreien Zugangs zu Rundfunkinhalten. Die privaten TV-Veranstalter stellen jährlich aktualisierte Aktionspläne bereit, in denen sie Art und Umfang der barrierefrei angebotenen Inhalte auflisten, wobei der Anteil der Programminhalte, die mit Untertitelung, Audiodeskription, Gebärdendolmetsch oder auf andere Art barrierefrei zugänglich gemacht werden, jedes Jahr stetig erhöht wird.

Angesichts der zunehmenden Gefahren durch Desinformation, Gewaltaufrufe, Cybermobbing, Onlinebetrug u.dgl. engagieren sich die Privatsender auch immer stärker im Bereich der Förderung von Medienkompetenz. Im Rahmen programmlicher Schwerpunkte wird z.B. versucht, Sachinformation und Ratschläge für das Erkennen von und den Umgang mit Gefahren in der Onlinemedienwelt für verschiedene Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, ältere Menschen) redaktionell aufzubereiten und im Rahmen der linearen Programme zu verbreiten.

Diese vielen gelungenen und funktionierenden Initiativen sind ein Grund, stolz zu sein. Eine Ausweitung wäre ausgesprochen wünschenswert, jedoch sind die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Privatsender zu berücksichtigen. Die staatlichen Fördermaßnahmen, vor allem in den Bereichen Jugendschutz und Barrierefreiheit, sind nicht optimal gestaltet und zudem stark limitiert. Die Förderrahmenbedingungen sollten hier optimiert werden, sodass Privatsender hier in Zukunft noch mehr leisten und erreichen können als bisher.