12.09.2024. Beim gestrigen „Privatsender Heurigen“ konnte der Verband Österreichischer Privatsen­der rund 300 Gäste begrüßen. Branchenvertreter:innen diskutierten mit Vertreter:innen aus der Spitzenpolitik vor allem über die anstehende Nationalratswahl und die zukünftige Medienpolitik.

Mario Frühauf, VÖP-Präsident und Geschäftsführer von kronehit, wies bei seiner Begrüßung darauf hin, dass Österreichs Privatsender auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2024 blicken: „Die Privatradios erreichen in der Werbezielgruppe erstmals einen höheren Marktanteil als die ORF-Radios, außerdem haben rund 30 neue DAB+ Radiosender den Radiomarkt seit Jahresmitte noch vielfältiger gemacht. Und die TV-Sender konnten heuer im TV- und Streaming-Bereich Sensationsquoten erzielen – insbesondere beim Live-Sport, aber auch im Bereich Nachrichten und Information, gerade etwa rund um die Nationalratswahl.“ Die Privatsender hätten aber nicht nur in Qualität und Journalismus investiert, sondern auch stark in Innovation und Digitalisierung, wovon der Medienstandort als Ganzes profitiere. Frühauf hob zudem die heuer erfolgte Anpassung des Privatrundfunkfonds positiv hervor.

Frühauf betonte jedoch auch, dass die großen Online-Plattformen immer mehr Werbebudgets aus Österreich abziehen, ohne hierzulande in Qualität und Content zu investieren. „Die großen Plattformen holten 2023 erstmals mehr Werbegelder aus dem Markt als alle österreichischen Medien zusammen. Dieses Geld fehlt, um Vielfalt und Qualität im privaten Rundfunk zu refinanzieren. Das ist eine Gefahr nicht nur für Österreichs Medien, sondern für die Demokratie.“ Frühauf sprach sich daher für eine vorausschauende und mutige Medienpolitik aus, die den Medienstandort und ein vielfältiges Privatsenderangebot stärken müsse.

Dazu gehörten Vorgaben zur besseren Auffindbarkeit österreichischer Medien auf den großen Online-Plattformen sowie faire Besteuerung dieser Unternehmen. Zusätzlich müsse der Privatrundfunk deutlich stärker als bisher gefördert werden. Darüber hinaus brauche es eine wirksame Abgrenzung zwischen dem öffentlich-rechtlichen und dem kommerziellen Rundfunk. „Der ORF muss stärker auf den Kern seines öffentlich-rechtlichen Auftrags fokussiert werden. Seine kommerzielle Ausrichtung muss deutlich reduziert und die Intensität der Werbung im ORF stufenweise reduziert werden.

Die anwesenden Privatsender-Vertreter:innen freuten sich, zahlreiche Gäste aus der Spitzenpolitik begrüßen zu dürfen, unter anderem Bundesministerin Susanne Raab, den SPÖ-Klubobmann Philipp Kucher, die Klubobfrau der Grünen Sigrid Maurer, die Mediensprecher:innen Kurt Egger (ÖVP), Eva Blimlinger (Grüne) und Henrike Brandstötter (NEOS), den Wiener Vize-Bürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) sowie den ehemalige Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments Othmar Karas. Von der Regulierungsbehörde KommAustria war Thomas Petz gekommen, von der BWB Sarah Fürlinger. Auch aus der Medien- und Kommunikationsbranche waren zahlreiche Vertreter:innen anwesend, u.a. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann und ORF-Stiftungsratsvorsitzender Lothar Lockl sowie Ö3-Chef Michael Pauser, weiters Clemens Pig (APA), Josef Gruber (VRM), Georg Doppelhofer (RMA), Philipp Graf und Helga Tieben (WKO), Helga Schwarzwald (VFRÖ), Roman Gerner und Thomas Pöcheim (VDÖ), Michael Straberger und Andrea Stoidl (Werberat), Alice Krieger-Schromm (Verein Jugendmedienschutz), Alexander Warzilek (Presserat), Tobias Schmid (Europabeauftragter der Direktorenkonferenz der Medienanstalten DLM) und Heiko Zysk (VAUNET). Aus der Werbe- und Kommunikationsbranche waren unter anderem Susanne Riess-Hahn (Wüstenrot), Ronald Hochmayr und Verena Kehr (Mediaplus), Susanne Koll (OmnicomMedia) und Thomas Bokesz (UM Panmedia) gekommen.

 

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