01.02.2013. Als „völlig absurd“ beurteilt Klaus Schweighofer, Vorstandsvorsitzender des Verbands Österreichischer Privatsender und Vorstand der Styria Media Group, die Pläne des ORF-Generals Wrabetz, das ORF-Angebot quantitativ auszuweiten.
In der Klausur der ORF-Geschäftsführung und des ORF-Stiftungsrats wurde angeblich vorgeschlagen, regionale Spartenkanäle sowie weitere Radiokanäle einzuführen und auch über Ausweitungen im Bereich des Kinderfernsehens nachzudenken.
„Angesichts der ständigen Jammerei des ORF über seine angeblich zu knappen Budgets, verbunden mit überaus dreisten Forderungen an die Politik nach mehr Geld und weniger Verpflichtungen, sind diese Gedankenspiele völlig abwegig und absurd. Noch dazu, wo der ORF gleichzeitig in den Raum stellt, in anderen, für den öffentlich-rechtlichen Auftrag wichtigen Bereich kürzen zu wollen.“, so Schweighofer. „Denn jetzt gilt es für den ORF, seine Hausaufgaben zu machen. Bevor er eine quantitative Ausweitung seines Angebots in Betracht ziehen kann, muss erst das bestehende Angebot qualitativ nachgebessert werden.“
Corinna Drumm, Geschäftsführerin des VÖP, ergänzt: „Der Fokus ist jetzt auf die ordnungsgemäße und vollständige Erfüllung des Programmauftrags zu richten! Es ist absolut unverständlich, dass der ORF über die Einführung neue Programme nachdenkt, wenn die bestehenden Programme – und dies ist behördlich bestätigt – mangelhaft sind.“ Damit spielt Drumm auf den vor wenigen Monaten ergangenen Bescheid der KommAustria an. Diese hatte aufgrund einer Beschwerde des VÖP entschieden, dass die TV-Programme ORF eins und ORF 2 nicht als Vollprogramme zu bewerten sind und kein ausgewogenes Programm bieten, wie es das Gesetz verlangt.