Ziele

 

Oberstes Ziel des VÖP ist es, Vielfalt und Qualität des Rundfunkangebots in Österreich zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Wir sind überzeugt davon, dass eine demokratische Gesellschaft ohne eine ausreichend große Zahl unabhängiger redaktioneller Medien auf Dauer nicht funktionieren kann.

Wir setzen uns daher dafür ein, dass alle Menschen in Österreich freien Zugriff auf ein breites Radio- und TV-Programmangebot aus vertrauenswürdigen Nachrichten und Informationen, Kultur, aktuellem Sport, und abwechslungsreicher Unterhaltung haben.

Vielfalt und Qualität des Rundfunkangebots in Österreich sind aufgrund der Marktbedingungen in großer Gefahr.

Das Rundfunkangebot in Österreich wird seit seiner Liberalisierung vor rund 30 Jahren von einem einzigen Anbieter dominiert – dem Österreichischen Rundfunk. Als öffentlich-rechtlicher Anbieter genießt der ORF das Privileg, sein Angebot zum überwiegenden Teil aus öffentlichen Gebühren („ORF-Beitrag“) finanzieren zu können.

Problematisch ist, dass der ORF den großen Freiraum in der Programmgestaltung und in der Vermarktung seiner Angebote zum Zwecke kommerziellen Wettbewerbs nutzt. Die Kombination aus staatlicher Finanzierung und privatwirtschaftlich-kommerziellem Marktauftritt ist die Ursache für die fortdauernde Verzerrung des Wettbewerbs in Österreich, die den privaten Rundfunkveranstaltern sehr stark zusetzt.

Zusätzlich geht starker Druck von den internationalen Technologie-Konzernen und ihren Social-Media- und Sharing-Plattformen aus. Diese Plattformen sind im Wettbewerb mit den redaktionellen Medien aus Österreich in vielerlei Hinsicht im Vorteil, z.B. durch ein geringeres Maß an Regulierung, ein geringeres Datenschutzniveau oder steuerliche Vorteile, und sie gewinnen seit Jahren Marktanteile auf dem österreichischen Werbemarkt hinzu. Gleichzeitig verstärken sie gesellschaftliche Risiken, denn über ihre Plattformen werden falsche und verbotene Inhalte praktisch unkontrolliert verbreitet, zudem wird versucht, freie Wahlen durch Desinformationskampagnen zu manipulieren, und es fehlt weitgehend an wirksamen Kinder- und Jugendschutzmaßnahmen.

Ein funktionierender Medienmarkt braucht faire Wettbewerbsbedingungen.

Die Voraussetzung für frei empfangbares Privatfernsehen und Privatradio ist, dass die Rundfunkveranstalter die von ihnen produzierten Radio- und Fernseh-Programme mittels Werbung aus dem Markt heraus refinanzieren können. Der kommerzielle Marktauftritt des ORF und die zunehmende Dominanz der Plattform-Technologie-Konzerne machen die Refinanzierung österreichischer Radio- und Fernsehprogramme immer schwieriger.

Der VÖP setzt sich daher für ein funktionierendes duales Rundfunksystem ein, das eine klare und wirksame Grenze zwischen den mit staatlichen Gebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Programmen und den aus Markterlösen finanzierten Privatsenderprogrammen zieht.

Wir setzen uns zudem für faire Wettbewerbsbedingungen im Verhältnis zwischen den redaktionell tätigen Rundfunkveranstaltern und den weitgehend unkontrolliert agierenden Social-Media und Sharing-Plattformen ein („level playing field“).

Das Medienangebot der Zukunft mitgestalten.

Menschen und Gesellschaften verändern sich, und auch Technologien und Angebote entwickeln sich. Der VÖP arbeitet aktiv an der Entwicklung des österreichischen Medienangebots mit.

Wir betrachten es als wichtige Aufgabe des Verbands, technologische Entwicklungen und Innovationen im Rundfunk- und Onlinesektor zu unterstützen und gesellschaftliche Mitverantwortung zu übernehmen, zum Beispiel durch den Schutz von Minderjährigen vor schädlichen Inhalten oder durch den Ausbau des Angebots von barrierefrei zugänglichen Rundfunkinhalten.

Der VÖP tritt hier als gemeinsame Stimme des Privatrundfunks nach außen und als Partner nach innen auf.